Der Herbst zeigt sich von seiner besten Seite, das Laub verfärbt sich und die Nächte werden zunehmend frostig. Der Garten beschert uns eine Fülle an Obst und Gemüse. Nun ist es Zeit um die Vorratskammer für den Winter aufzufüllen. Aber auch das Immunsystem und die Abwehrkräfte sollten nun für den Winter gestärkt werden. Da die ersten Verkühlungen meist schon im September und Oktober auftreten ist es besonders wichtig jetzt den Körper mit wärmender Ernährung und Immunsystem aufbauenden Kräutern zu stärken.
Unser Körper verändert sich mit der Jahreszeit
Damit uns der Wechsel der Wetterumschwünge nicht allzu sehr belastet, empfiehlt Ayurveda eine Jahreszeitenroutine, um nicht aus dem Gleichgewicht zu geraten. Du musst deswegen nicht deinen Tagesablauf auf den Kopf stellen, aber einige ayurvedischen Tipps können sehr hilfreich sein. Erfolgt der Übergang vom Sommer zum Herbst wettermäßig nicht aprupt, hat unser Körper Zeit sich darauf allmählich einzustellen. Die langsamen Jahreszeitenübergänge sind allerdings sehr selten geworden. Grund genug um sich die ayurvedische Jahreszeitenroutine anzueignen.
Der Herbst wird laut Ayurveda in zwei Phasen unterteilt:
Frühherbst
Im September sollte man weiterhin wie im Sommer auf eine Pitta-reduzierende Ernährung achten, da sich im Sommer oft zu viel Pitta angesammelt hat. Nun droht Gefahr, dass die angesammelten Säuren (Pitta) in Form von Pitta-Krankheiten, wie z.B. Magenschmerzen oder Sodbrennen zum Vorschein kommen. Daher ist eine Pitta-Ernährung mit süßem, bitterem und herbem Geschmack empfohlen. Pitta-Tees und Pitta-Churnas sind hier sehr hilfreich. Tägliche Selbstmassagen mit ayurvedischen Pitta Öl (Eladi Keram, Ksheerabala Thailam) oder an kühlen Tagen mit einem Vata Öl erleichtern Deinen Körper den Übergang in die kalte Jahreszeit.
Spätherbst
In den Monaten Oktober und November solltest Du Dich vor Wind und Kälte mit Vata ausgleichenden Maßnahmen schützen. Durch Wind und Kälte ist der Körper für Erkältungen anfällig. Du solltest Dich warm anziehen und auf eine Vata-Ernährung achten. Nun sind Eintöpfe und nährende Suppen mit wärmenden Wurzelgemüse ratsam. An nass-kalten Tagen ist nicht nur Vata sondern auch nach Kapha aktiv, so könnte man zusätzlich auch noch eine Kapha Ernährung in Betracht miteinbeziehen.
Ayurvedische Tipps für den Herbst:
- Süße, saure und salzige Speisen sind nun gut und gleichen den durch den Herbst verursachten Vata Überschuss aus.
- Bevorzuge warme Speisen und Getränke. Die Speisen dürfen nun ruhig ein wenig deftiger sein.
- Nun kannst du ohne schlechtes Gewissen auch wieder in Maßen Süßspeisen verzehren.
- Trockene, rohe, kalte Nahrung solltest du möglichst meiden. Stattdessen wäre ein warmer Kaiserschmarrn und ein Kompott mit heimischem Obst welches mit den typischen Vatagewürzen (Kardamom, Zimt, Gewürznelke, Piment, Vanille, Ingwer) gewürzt wird sehr passend.
- 1-2x täglich 1 Tasse Vata Tee oder Kapha Tee trinken.
- Die Speisen solltest Du immer mit Vata Churna oder Kapha Churna
- Zur Stärkung der Abwehrkräfte solltest Du täglich 1 TL Chyavanprash(Amla-Mus) einnehmen
- Tägliche Nasenduschen mit dem Neti Kännchen stimmuliert die Nasenschleimhaut und stärkt das Immunsystem.
Speziell bei Schnupfen wirkt es öffnend und desinfizierend. - Um die Nasenschleimhäute vor Austrocknung durch die kalte Luft zu schützen, solltest Du täglich am Morgen und zudem mehrmals am Tag etwas Ghee oder gereiften Sesamöl oder Anu Thailam in beide Nasenlöcher schmieren. Ich persönlich verwende Pfefferminz-Lavendel Ghee. (Pfefferminz wirkt abschwellend und Lavendel schützt vor Bakterien und Viren).
- Gönne dir viel Ruhe in deinen eigenen 4 Wänden. Schaffen dir eine gemütliche Atmosphäre. Eine Duftlampe mit ätherischen Ölen die für Vata passend sind wie z.B. (Narde, Sandelholz, Basilikum, Weihrauch und Zimt) , oder ein Räucherstövchen mit beruhigenden Räucherwerk wie z.B. Entspannung, Geborgenheit, Sandelholz, Styrax, Rosenweihrauch, etc. können zu deiner Entspannung einen wesentlichen Beitrag leisten.
- Auch wenn der Körper nun nach Ruhe und Entspannung verlangt, darf regelmäßige Bewegung nicht fehlen. Spaziergänge machen an regnerischen, nassen, windigen Tagen macht nun wirklich keinen Spaß. Statt dessen sind Yogaübungen in gemütlichen Wohnzimmer besser.
- Ein Vata Überschuss führt auch zu trockener Haut. Hautpflege ist nun sehr wichtig. Du kannst unter deiner Tages/Nachtcreme ein reichhaltiges Öl so wie ein Serum verwenden. Hierzu eignet sich sehr gut das ayurvedische Kumkumahdi Thailam (Safranöl).
- Durch die feuchte Kälte neigt der Körper zu Verspannungen, die sich gerne im Nacken – Schulterbereich oder Lendenbereich manifestieren. Hier tut eine ayurvedische Abhyanga Massage besonders gut! Sie löst auf sanfte Art und Weise Verspannungen. Tägliche Massagen mit warmen Sesamöl oder medizinierten ayurvedischen Ölen wie z.B. Maha Narayanan Thailam halten deinen Körper warm. Medizinierte ayurvedsiche Öle dringen tief durch alle Hautschichten hindurch und wirkt noch Tage nach der Massage im Körper nach. Sie eignet sich hervorragend für kalte Herbst- und Wintertag.
- Natürlich kannst Du die Selbstmassage aber auch ganz leicht zu Hause machen.

Abhyanga –Ölmassage
Eine Ölmassage ist eine der ältesten und natürlichsten Methoden zur Entspannung der Nerven und des Körpers. Der ganze Körper wird von oben bis unten mit warmem Sesamöl massiert. Dies stärkt das Immunsystem und entgiftet den Körper. Zudem wird die Haut gut durchblutet, gestrafft und wunderbar weich. Die Gelenke werden geschmiert und so vor Abnützung geschützt..
Ich möchte zum Abschluß nochmal darauf aufmerksam machen, dass jeder Mensch anders auf den Jahreszeitenwechsel reagiert; es kommt, auf deine Konstitution an. Daher ist es wichtig, dass du diese von einem erfahrenen Dipl. Ayurveda Praktiker einemal in deinem Leben feststellen lässt.
Nun wünsche ich dir eine schöne Herbstzeit, und bleibe gesund!

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Viel Spaß beim Ausprobieren!
Alles Liebe Tanja Pinter
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