Hauptanwendung der Schlehe:
Verstopfung, Durchfall, Kräftigungsmittel, Vitamin C und OPC, Verdauungsanregend, Appetitanregend
Die Schlehe ist eine Heckenpflanze, die zwischen 1- 3m hoch werden kann. Ihre strahlenden weißen Blüten beginnen im Frühling, als erste Heckenpflanze vor allen anderen Sträuchern zu blühen und läuten so den Frühling ein. Noch bevor die ersten Blätter am Strauch zu erkennen sind, zeigt der dornige Strauch seine Blüten.
Ganze Wald- und Wegränder verwandeln sie in eine weiße Pracht. Der Schlehenstrauch wächst besonders gut auf nährstoffreichen, kalthaltigen Böden.
Erkennung: Die Schlehe wächst wie ein Strauch und hat ein stark verästeltes Dickicht welches von Vögeln als Versteck genutzt wird. Bei ihren Ästen stehen seitlich spitze Dornen weg. Im Frühling, wenn die Blüten schon blühen, hängen vereinzelt an manchen Sträuchern noch vom Herbst, übriggebliebene vertrockneten blau-schwarzen Beeren am Strauch.
Verwendet werden: Blüten, Blätter, Beeren und Wurzel
Wirkung: zusammenziehend, leicht harntreibend, schwach abführend und entzündungshemmend.
Blüten
Die Blüten enthalten Cumarine und Flavonoide. Sie wirken entzündungshemmend, blutreinigend, harntreibend und stoffwechselanregend. Sie werden von März bis April gesammelt und werden als Tee oder Tinktur verwendet.
Sie werden bei Hautproblemen, Nieren- und Gallensteinen, Vergrößerung der Prostata, Ödemen, Magenproblemen, Verstopfung und zur Schleimlösung bei Atemwegsproblemen eingesetzt.
Der Blütentee kann außerdem als Gurgelmittel bei Zahnfleischentzündungen verwendet werden.
Blüten -Tee
Um die Inhaltsstoffe nicht zu zerstören, sollte das Teewasser nicht mehr als 70 Grad Celsius haben. Der Blütentee ist abführend, blutreinigend und magenstärkend.
Zubereitung: Die Blüten können frisch oder getrocknet sein.
Anwendung: 2-3 Tassen pro Tag.
Blätter: Gerb- und Bitterstoffe. Die Blätter werden als leichtes Abführmittel verwendet, und wirken leicht harntreibend und werden daher zur Nierenreinigung und bei Blasenentzündungen verwendet. Auch werden sie bei Hautunreinheiten, Ausschlägen jeder Art verwendet.


Früchte: Die Früchte wirken zusammenziehend, entzündungshemmend, schleimlösend und anregend und helfen bei Erkältungen, Fieber, Nieren- und Harnwegsinfektionen und Verdauungsstörungen. Das Mus wird bei Durchfall eingesetzt.
Inhaltsstoffe Früchte: Flavonoide, Gerbstoffe, Pektin und viele Vitamine (u.a. A, B1, B2 und B6) Eisen, Kalium, Natrium, Magnesium und Calcium, aber auch Anthocyane, Fruchtsäuren, Flavonglykoside, Pektin, Rutin, Zucker und Vitamin C.
Die blauen Beeren sind Steinfrüchte und sind weißbemehlt. Sie enthalten Gerbstoffe, Bitterstoffe, Flavonoide, Säuren und Vitamin C. Die Samen enthalten Blausäureglukoside. Der Geschmack der Beeren ist sehr sauer und durch die Gerbstoffe sind sie auch äußerst herb und bitter. Damit sie besser schmecken, werden sie erst nach dem ersten Frost im Herbst geerntet, da durch diesen Prozess, die geschmacksstörenden Stoffe zerfallen. Verspätet sich der Frost, kann man die Früchte 1-2 Nächte in das Tiefkühlfach geben um ihren süßsäuerlichen Geschmack zu erhalten. Sie sind ein hervorragendes Kräftigungsmittel, Immunsystemstärkend reich an Antioxidantien, wirken antiseptisch, harntreibend und entzündungshemmend. Sie werden bei Verstopfung und unregelmäßigen Stuhl, bei Harnwegsinfekten, bei Magenschmerzen und werden zur Appetitanregung angewendet. Zudem enthalten sie OPC (Polyphenole) welche man sonst nur in Trauben findet. OPC ist ein ausgezeichneter Radikalfänger, verdünnt das Blut und beugt Bluthochdruck vor.
Küche:
Ein Saft oder Marmelade aus Schlehenfrüchten wirkt appetitanregend und unterstütz die Verdauung.

Rezept: Schlehen Sirup
Schlehensaft enthält Vitamin C, Tannine und Säuren. Der Schlehensirup wird bei Entzündungen im Mund- und Rachenbereich eingesetzt. In der Volksheilkunde wird er zur Unterstützung für den Magen-Darm-Trakt,
zur Stärkung des Immunsystems und zur Kräftigung nach langer Krankheit empfohlen.
Zutaten:
500g Schlehen
etwa 800ml Wasser
50g Zucker
1 EL Zitronensaft
Zubereitung:
- Fülle die Schlehenfrüchte in einen großen Kochtopf.
- Koche das Wasser in einem zweiten Topf auf und gieße es dann über die Schlehen.
- Lass das Gemisch mit geschlossenen Deckel einen Tag lang stehen.
- Seihe die Schlehen ab und gib sie wieder in den Topf. Das Schlehenwasser koche erneut auf und gieße es nochmal über die Schlehen und lasse sie wieder für einen Tag stehen.
- Wiederhole diesen Vorgang mindestens vier Mal. Je häufiger du die Schlehen aufkochst, desto intensiver wird der Saft.
- Wenn du damit fertig bist seihe die Schlehen ab, und füge den Zucker und den Zitronensaft hinzu und koche das Schlehenwasser Honig Gemisch noch ein letztes mal
- Fülle den heißen Schlehensaft direkt in saubere Glasflaschen ab.
- Lagere den leckeren Saft an einem kühlen, dunklen Ort, zum Beispiel im Keller. So hält sich der Schlehensaft viele Monate bis hin zu einigen Jahren.

Rezept: Schlehen Marmelade
Die Schlehen Marmelade sorgt für eine gut funktionierende regelmäßige Verdauung.
Zutaten:
500g Schlehen
500g Gelierzucker 1:1
250ml Wasser
1 Vanilleschote
Zubereitung:
- Die Schlehen in einen Topf geben mit Wasser übergießen und bei niedriger Temperatur so lange kochen, bis sie sehr weich sind und zerfallen. Das ganze kann bis zu 1 Stunde dauern.
- Trenne nun das Mus von den Kernen. Passiere sie dazu durch ein Sieb.
- Danach gib die Schlehen in einem Topf, und koche diese auf und füge den Gelierzucker hinzu.
- Wenn die Schlehenmarmelade geliert, wird sie in saubere Gläser abgefüllt.
Sonstiges:
Im Mittelalter stellte man die sogenannte Dornentinte mit Hilfe der Schlehe her. Hierfür wurde die Rinde der Schlehe gesammelt und in Wasser eingeweicht. Nach einigen Tagen wurde das Wasser abgefiltert aufgekocht und erneut über die Rinde gegossen. Diesen Prozess wiederholte man so lange, bis keine Farbstoffe mehr in der Rinde enthalten waren. Zuletzt kochte man die Flüssigkeit noch mit Wein auf bevor alles zur Tinte eingekocht wurde.
Vögel lieben Schehen
Die dornigen Sträucher bieten das ganze Jahr über ein perfektes Versteck für die verschiedensten Singvögel.
Zudem dienen sie ihnen als leckere Mahlzeit. Für das Ökosystem ist dies sehr wichtig.
Nachdem die Vögel die Beeren verzehrt haben, fliegen sie zur nächsten Hecke, und scheiden mit ihrem Kot die Samen aus. So sorgen sie natürlich für eine flächendeckende Verbreitung der Schlehen.

Dies ist ein Auszug aus meinen Kräuterseminar. Wenn Dir mein Bericht gefallen hat, dann würde ich mich sehr freuen, wenn Du meinen Beitrag mit Deinen Freunden auf Facebook oder Instagram teilst.
Viel Spaß beim Ausprobieren!
Alles Liebe Tanja Pinter
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